Unternehmensplanung

Vom Geschäftsmodell zur mittelfristigen Planung

Im Geschäftsplan (‚Business Plan‘) werden die Rahmenbedingungen des Geschäftmodells und die Maßnahmen skizziert, die zur weiteren Entwicklung geplant sind. Maßnahmen können beispielsweise Maßnahmen zur Ausweitung des Wachstums oder zur Umstrukturierung sein. Ein Geschäftsplan ist sowohl bei der Unternehmensgründung als auch zur Strategischen und Operativen Planung bestehender Unternehmen sinnvoll. Er ist die Grundlage für die Kommunikation mit Investoren, Banken, Kooperationspartnern oder unternehmensinternen Gremien.

Integrierte Planungsrechnung

Die Rahmenbedigungen und Maßnahmen des Geschäftsplans können über eine integrierten Planungsrechnung verprobt und die Auswirkungen aufgezeigt werden. Die Planungsrechnung integriert dabei die Ertragsplanung, die Bilanzplanung und die Finanzplanung. Sie stellt in vielen Fällen den Kernbestandteil zur Sicherung der Finanzierung oder zur Schaffung von Transparenz über die Unternehmenssituation dar und ist Grundlage jeder Unternehmensbewertung. Üblicherweise sind vorhandene Marketing-, Absatz-, Beschaffungs-, Produktions-, Personal-, Forschungs- und Investitionsplanungen fester Bestandteil der integrierten Planungsrechnung.

Von der mittelfristigen zur operativen Planung

Bei der Umsetzung der Mittelfristplanung in die operative Planung in Monats- oder Wochenscheiben darf es nicht zum ‚Bruch‘ kommen: häufig wurde der Geschäftsplan auf zu aggregierte Level erstellt, die Planung von Werten und Mengen ist nicht abgestimmt, und wird auch nicht rollierend angepasst. Ein Soll-Ist-Vergleich ist dadurch wenig hilfreich und führt eher zu Konflikten als zu umsetzbaren Lösungen auf der Arbeitsebene.

Berücksichtigung von Szenarien und Risiken

In manchen Fällen kann die Bandbreite der zukünftigen Entwicklung verhältnismässig groß sein. Um auch hier eine aussagekräftige, realistische Planung erstellen zu können, welche das Management bei den Entscheidungen bestmöglich unterstützt, sind Methoden erforderlich, welche Chancen und Risiken angemessen berücksichtigen. Eine sehr hilfreiche Methode ist die Monte-Carlo-Simulation, bei der die Auswirkungen unterschiedlicher Entwicklungen berücksichtigt wird. Die betrachteten Chancen und Risiken können voneinander abhängig oder unabhängig sein, zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlich starken Auswirkungen eintreffen. Dadurch wird es möglich, die erforderlichen Auswirkungen, beispielsweise die erforderliche Finanzierung, die Höhe der Finanzreserve oder der Anteil flexibler Arbeitsverhältnisse, zu ermitteln und zu optimieren.

Damit lassen sich beispielsweise folgende Fragestellungen adressieren:

  • Berücksichtigung unterschiedlicher Wachstumsdynamik: falls eher wenige Kunden einen Großteil des Umsatzes ausmachen, oder eher wenige, aber große Vertriebschancen das Wachstum bestimmen, so sollte das Unternehmen flexibel reagieren können. Bei Start-Ups spielt insbesondere die Frage nach der Geschwindigkeit des Wachstums eine große Rolle.
  • Berücksichtigung der Auswirkung von Risiken: in einigen Fällen ist es wesentlich, operative Risiken zu betrachten, deren Eintrittswahrscheinlichkeit gering, deren Auswirkung aber groß ist. Hier können Strategien zur Risikobegrenzung entwickelt werden.